In eigener Sache

Ende Juni bekam ich überraschend hohes Fieber und konnte schließlich aus lauter Schwäche nicht mal mehr richtig stehen. Ich musste ins Krankenhaus. Schon am ersten Tag bei den Barmherzigen Brüdern stand fest: Das ist die „Frühsommer-Meningoenzephalitis“.

Tut mir leid, dass meine Frau und unsere Tochter sich deswegen große Sorgen machen mussten - und darüber hinaus natürlich auch viele Menschen in St. Markus, die nicht immer etwas aktuelles über meinen Zustand (und wie es dann wieder besser wurde) wissen konnten.

Für die persönlichen Wünsche, die uns damals und in der folgenden Zeit erreichten, waren wir sehr froh.

Mitten in den laufenden Projekten und Aufgaben mussten sich von einem Tag auf den anderen Pfarrer Chamrád, Pfarrerin Kääb, Frau Neumann und freundlicherweise auch Pfarrerin Erichsen zurechtfinden. Sie sind unglaublich toll eingesprungen. Das hat mich sehr bewegt und gefreut, ebenso wie die aktive Rolle, die der Kirchenvorstand übernommen hat. Dekan Herrmann konnte beraten und mit organisieren.

Insgesamt war es plötzlich wie eine dramatischere Form meines Abschieds von St. Markus, der ungefähr ein halbes Jahr später sowieso kommen sollte. Auch für mich selber war auf einmal, ganz ohne Vorwarnung, St. Markus nicht mehr das wichtigste in meinen Gedanken. Ende Juli / Anfang August war ich weit weg von Regensburg in der Reha in Bad Griesbach und in einem Leben ohne St. Markus. Ende August haben wir unseren lange geplanten Umzug aus dem Pfarrhaus geschafft, in dem wir über 16 Jahre gelebt haben. Die Landeskirche wird es jetzt von Grund auf renovieren.

Was mir im Moment noch fehlt ist Kraft in den Muskeln, bisschen die Feinmotorik und insgesamt in vielen Bereichen die Ausdauer und die dicke Haut gegen Stress oder Hektik. Also schwitze ich in der Physiotherapie und bewege mich viel mit Lissa. Ich kann stundenlang Bücher lesen oder Barockopern hören und fühle mich sehr wohl in meiner kleinen Familie. Im Januar, wenn ich vielleicht wieder fit bin, werde ich noch die Akten und Dokumente der vergangenen Jahre im Pfarrbüro ordnen.

Meine Zeit in St. Markus ist durch das alles also letztendlich etwas früher als gedacht zu Ende gegangen. Bleibende Schäden wird die Krankheit langfristig bei mir nicht hinterlassen - und in der Gemeinde St. Markus wohl auch nicht (hoffe ich)! Ein schönes Abschiedsfest feiern wir natürlich noch, das ist ja logisch!

Manfred Müller 25.10.2019

PS: Ob es in Prüfening oder Sinzing eine Garage gibt, in der ein altes Motorrad stehen könnte, das ich dann im Lauf der Zeit herrichten möchte?




Veröffentlicht in der Kategorie   Alle Meldungen,   Allgemein am   18.11.2019